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04.02.2016 | (rsn) – Mit großen Hoffnungen starten die Teams in die neue Saison. In einer Serie stellt radsport-news.com alle 18 Mannschaften der WorldTour, die Zweitligisten Bora-Argon 18 und Stölting Service Group aus Deutschland sowie das Team Roth aus der Schweiz vor.
Heute: ETIXX-QUICK-STEP
Das belgische Team von Manager Patrick Lefevere setzt in der neuen Saison ganz besonders auf zwei Deutsche. Aber auch ein erfahrener Ire und ein junger Luxemburger sollen für Erfolge sorgen.
Land: Belgien
Hauptsponsor: Etixx, Quick-Step
Branche: Sporternährung, Fußböden
Teamchef: Patrick Lefevere
Radausrüster: Specialized
Fahrer im Aufgebot: 30
WorldTour-Platzierung 2015: 4
Rückblick 2015: Mit 54 Siegen war Etixx-Quick-Step auch 2015 das Maß aller Dinge. Allerdings blieben die ganz großen Erfolge verwehrt. Einzig beim Amstel Gold Race konnte Michal Kwiatkowski einen großen Klassikersieg verbuchen – eine doch eher magere Ausbeute für das ansonsten so erfolgsverwöhnte Team bei den Frühjahrsklassikern. Für einen Lichtblick sorgte Julien Alaphilippe: Der junge Franzose wurde sowohl beim Flèche Wallone als auch bei Lüttich-Bastogne-Lüttich überraschend Zweiter. Die meisten Saisonsiege gingen auf das Konto von Mark Cavendish – allerdings fehlten auch hier die ganz großen Erfolge. Bei der Tour de France konnte der Brite keine Glanzpunkte setzen und stand im Schatten von André Greipel. Lediglich einen Etappensieg konnte Cavendish verbuchen. Für mehr Aufsehen bei der Tour sorgte Tony Martin – sowohl auf positive als auch auf tragische Weise. Erst verpasste er mehrmals nur knapp das Gelbe Trikot, dann holte er es sich mit einem Solosieg, um dann zwei Tage später die Tour nach einem Sturz im Gelben Trikot aufgeben zu müssen.
Ausblick 2016: Mit Marcel Kittel ist dem belgischen Team die aufsehenerregendste Verpflichtung zur neuen Saison geglückt. An der Ausrichtung ändert sich damit aber wenig: Mit Mark Cavendish hat der eine Top-Sprinter das Team verlassen und wurde durch einen anderen ersetzt. Nur die Erwartungshaltung ist eine größere: Cavendish schien den Zenit erreicht zu haben, während Kittel in der Blüte seiner Karriere steht – auch wenn das vergangene Jahr krankheitsbedingt eine Katastrophe war. Seine Saisonziele werden die Tour de France und die Weltmeisterschaften sein: Die Tour startet mit einer Flachetappe - Kittels's dritte Chance auf das Gelbe Trikot – und die WM in Qatar ist für die Sprinter konzipiert. Auch ein Start beim Giro d’Italia scheint für möglich.
Das Hauptaugenmerk des Teams von Patrick Lefevere ist traditionell aber auf die Frühjahrsklassiker gerichtet – besonders nach der enttäuschenden Vorsaison. Die Riege der Siegfahrer im Team ist nach wie vor beeindruckend groß: Altmeister Tom Boonen ist dabei genauso zu beachten wie Niki Terpstra (Sieger Paris-Roubaix 2013), Zdenek Stybar, Matteo Trentin oder Stijn Vandenbergh. Verstärkung bekommt die Klassiker-Fraktion in diesem Jahr zudem durch Tony Martin. Neben dem Zeitfahren will der dreimalige Zeitfahrweltmeister seine Fähigkeiten 2016 auch auf dem Pavé demonstrieren. Bei seinem Tour-Etappensieg im Vorjahr klappte das bereits hervorragend.
Wichtigste Neuzugänge: Neben Marcel Kittel konnte Etixx noch einen weiteren Hochkaräter verpflichtet: Dan Martin wechselte von Cannondale zum belgischen Team. Auszüge aus seiner Erfolgsvita: Lüttich-Bastogne-Lüttich (2013) und Il Lombardia (2015) sowie eine Tour-Etappe (2013). Bei Etixx soll der Ire die Lücke vor allem bei den Ardennen-Klassikern schließen, die Michal Kwiatkowski hinterlässt. Aber auch bei großen Rundfahrten kann sich Martin etwas ausrechnen: 2014 beendete er eine schwere Spanien-Rundfahrt als Siebter. Mit Bob Jungels verstärkt außerdem ein junger aufstrebender Allrounder das Team.
Wichtigste Abgänge: Mit Rigoberto Uran (Cannondale), Michal Kwiatkowski (Sky) und Mark Cavendish (Dimension Data) haben gleich drei Top-Fahrer das Team verlassen. Allerdings wurde in vergleichbares – wenn nicht sogar besseres – Ersatzpersonal investiert, womit die Abgänge allesamt zu verschmerzen sein dürften. Cavendish blieb in seinen drei Jahren im Team unter den – wenn auch sehr hohen – Erwartungen zurück und auch Uran musste 2015 als Enttäuschung abhaken. Einzig der Wechsel von Kwiatkowski zum Team Sky wird Teammanager Lefevere schmerzen. Allerdings war der Ex-Weltmeister finanziell nicht mehr zu halten.
Aufgepasst auf … … Fernando Gaviria. Genau genommen ist der Kolumbianer ebenfalls ein Neuzugang, auch wenn er bereits Ende 2015 in den Teamfarben von Etixx unterwegs war. Erstmals tauchte er bei der Tour San Luis im Januar 2015 auf, wo er völlig überraschend zweimal Mark Cavendish im Sprint schlug. Lefevere fackelte nicht lange, verpflichtete das große Talent - und sollte gleich belohnt werden: Als Stagiaire gewann Gaviria auf Anhieb eine Etappe der Tschechien-Rundfahrt und der Tour of Britain. Ebenfalls interessant ist die weitere Entwicklung von Julian Alaphilippe. Der 23-Jährige sorgte mit zwei zweiten Plätzen bei den Ardennen-Klassikern im Vorjahr für Aufsehen. Von seiner Vielseitigkeit her könnte er einer der kommenden großen Namen im Sport werden. Für 2016 hat Alaphilippe mit Dan Martin allerdings starke Konkurrenz ins Team bekommen.
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