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10.02.2016 | (rsn) – Mit großen Hoffnungen starten die Teams in die neue Saison. In einer Serie stellt radsport-news.com alle 18 Mannschaften der WorldTour, die Zweitligisten Bora-Argon 18 und Stölting Service Group aus Deutschland sowie das Team Roth aus der Schweiz vor.
Heute: LOTTO SOUDAL
2015 war das Jahr von André Greipel. In dieser Saison will der gebürtige Rostocker daran anknüpfen und hat sich zwei große Ziele gesteckt. Neben den Sprints will sich Lotto Soudal vor allem bei den Klassikern und Etappenrennen in Szene setzen – und ein Dauerbrenner will seine einmalige GrandTour-Serie fortsetzen.
Land: Belgien
Hauptsponsor: Lotto, Soudal
Branche: Nationallotterie, Klebstoffe
Teamchef: Marc Segeant
Radausrüster: Ridley
WorldTour-Ranking 2015: 10
Fahrer im Aufgebot: 27
Rückblick 2015: Eine überragende Saison, die ganz im Zeichen von André Greipel stand. 16 Siege feierte der deutsche Sprinter, darunter wichtige Erfolge wie einen Etappensieg beim Giro d’Italia und seinen ersten überhaupt bei den Hamburg Cyclassics. Der Höhepunkt war aber Greipels Auftritt bei der Tour de France: Vier Tagessiege holte der 33-Jährige, inklusive dem Prestigeerfolg auf den Champs-Élysées, und kürte sich damit zum besten Sprinter der Saison. Weitere Erfolge verbuchte das Team durch Tim Wellens, der seinen Vorjahressieg bei der Eneco-Tour wiederholte, und beim GP Montreal siegte.
Eine beeindruckende Ausbeute von neun Saisonsiegen konnte Kris Boeckmans vorweisen - wenn auch nicht auf der WorldTour. Trotzdem absolvierte der Belgier eine gute Saison, die schließlich durch einen schrecklichen Sturz bei der Vuelta a Espana abrupt beendet wurde. Bei einem Massensturz erlitt er ein Gesichtstrauma, einen Lungenriss, mehrere Knochenbrüche und musste einige Tage im Koma verbringen. 2016 wird Boeckmans aber zurück im Sattel sein. Eine Leistung für die Geschichtsbücher lieferte Adam Hansen ab. Der Australier beendete bei der Vuelta a Espana seine 13. Grand Tour in Folge – ein einzigartiger Rekord.
Ausblick 2016: Die Messlatte liegt hoch, die Bilanz von 2016 wird nur schwer zu überbieten sein. Die Ziele bleiben aber die Gleichen: André Greipel legt den Fokus auf eine erfolgreiche Tour de France. Die Flachetappe zum Auftakt der 103. Auflage bietet zudem die Chance auf das erste Gelbe Trikot seiner Karriere. Genau wie im Vorjahr ist auch ein Start beim Giro d’Italia geplant. Greipels zweites großes Ziel sind die Weltmeisterschaften in Katar, bei der er sich auf dem flachen Kurs in Doha einiges ausrechnen darf.
Für die Klassiker durch Belgien und Frankreich baut das Team auf die Spezialisten Jürgen Roelandts, Jens Debusschere oder Neuzugang Jelle Wallays. Tim Wellens, Tony Gallopin, Thomas De Gendt und Kris Boeckmans sollen die Teamfarben bei den einwöchigen Rundfahrten oder auf einzelnen Etappen in Szene setzen. Und Hansen wird das machen, was er schon in den vergangenen vier Jahren machte: An allen drei großen Landesrundfahrten teilnehmen und auf einen Etappensieg hoffen.
Wichtigste Neuzugänge: Mit Rafael Valls und Tomasz Marczynski hat Lotto sein Rundfahrer-Kontingent aufgestockt. Valls gewann im Vorjahr die Oman-Rundfahrt und beendete Paris-Nizza und die Katalonien-Rundfahrt unter den ersten zehn, Marczynski erreichte bei der Spanien-Rundfahrt 2012 Platz 13 und wurde 2015 Polnischer Meister auf der Straße. Für die Klassiker hat sich das Team mit Jelle Wallays von Topsport Vlaanderen verstärkt. Der 26-Jährige feierte 2014 seinen größten Erfolg mit einem überraschenden Sieg bei Paris-Tours.
Wichtigste Abgänge: Jahrelang galt Jurgen Van Den Broeck als der hoffnungsvollste und beste belgische Rundfahrer. Die Tour de France beendete er zweimal unter den ersten fünf, doch in den vergangenen Jahren war er von Verletzungspech und Formschwankungen beeinträchtigt. Nach neun Jahren trennten sich so die Wege des Teams und des 33-Jährigen, der 2016 bei Katusha versucht, seiner Karriere einen neuen Schub zu geben. Außerdem hat sich Lotto von zwei Sprintern getrennt: Der junge Boris Vallée wechselte zu Fortuneo-Vital Concept, der erfahrene Kenny Dehaes zu Wanty-Groupe Gobert.
Aufgepasst auf … … Tiesj Benoot. Zwar feierte der 21-Jährige in seiner ersten Profi-Saison kein Sieg, dafür aber gelangen ihm reihenweise große Achtungserfolge. Bei der Flandern-Rundfahrt hielt Benoot auf Anhieb mit den Etablierten mit und belegte einen bemerkenswerten fünften Platz. Bei der Belgien-Rundfahrt musste er sich nur Greg Van Avermaet geschlagen gebe, im Herbst landete er noch auf Platz fünf beim Grand-Prix Montreal und wurde Vierter bei Paris-Tours. Kein Neo-Profi war 2015 im WorldTour-Ranking erfolgreicher. Der Grundstein für eine vielversprechende Karriere.
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