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26.10.2020 | (rsn) - Mit Platz sieben einen Tag nach seinem 23. Geburtstag ließ Max Kanter (Sunweb) bei der Vuelta a Espana sein großes Potenzial als Sprinter aufblitzen. radsport-news.com sprach mit dem zweimaligen Deutschen U23-Meister (2017/18), der bei der Czech-Tour im August dreimal aufs Podium fuhr und in der Punktewertung Platz zwei belegte.
Wie fühlen Sie sich nach der ersten Woche Ihrer ersten Grand Tour?
Max Kanter: Die ersten Tage waren ziemlich hart. Ich denke, dass man das auch im TV sehen konnte. Die Klassementfahrer haben nicht gewartet und nutzten schon die ersten Tage, um sich zu zeigen und Unterschiede herauszufahren. Für uns kam es in den ersten Tagen auf die Balance zwischen Energiesparen und Resultate einfahren an. Ich denke, das wir mit zweimal Top Ten und einmal Podium schon eine ganz gute Ausbeute für so ein junges Team geholt haben. Wenn wir so weitermachen, kann auch noch mehr gehen.
Sie haben auf der 4. Etappe Platz sieben belegt. Das ist ja schon sehr gut. Glauben Sie, dass es noch besser geht?
Kanter: Ich bin zufrieden damit, aber jeder Athlet hat natürlich seine Ambitionen. Man hofft ja immer auf mehr! Es gab schon ein paar Sachen, die verbessert werden können. Unser Plan war, dass wir an diesem Tag für mich fahren. Ich bin der einzige echte Sprinter, den wir hier haben. Ich hoffe, dass wir uns weiter steigern können und bei den nächsten Sprintetappen noch ein wenig mehr geht.
In Ihrem ersten Profijahr waren Sie durch eine Verletzung gehandicapt. Aber in dieser Saison haben sie bei der Czech-Tour gezeigt, was sie können.
Kanter: Ja, letztes Jahr hatte ich muskuläre Probleme und musste einige Zeit pausieren. In diesem Jahr kam Corona dazu. Ich denke, dass anfangs die Konstanz zwischen Rennen und Training gefehlt hat. Ich konnte aber die Corona-Pause nutzen, um wieder auf ein gutes Niveau zu kommen. Ich glaube, dass die Ergebnisse in Tschechien gezeigt haben, dass ich jemand bin, der nicht faul ist, sondern einer, der für seine Erfolge arbeitet. Jetzt darf ich die Vuelta fahren, was mir eine extreme Motivation im Training gegeben hat. Ich hoffe, dass ich mich weiter steigern kann.
Sunweb hat ein sehr junges Team nach Spanien geschickt. Jasha Sütterlin ist mit 27 Jahren der Älteste. Wie kommen Sie miteinander klar?
Kanter: Wir verstehen uns, die Stimmung ist gut. Ich denke, das ist wichtig, damit man erfolgreich sein kann.
Welche Rolle spielt denn das gute Abschneiden von Sunweb mit den Plätzen zwei und drei beim Giro für das Vuelta-Team?
Kanter: Das gibt einem einen riesigen Motivationsschub, wenn man sieht, wie die Teamkollegen fahren und alles füreinander geben. Jetzt versuchen wir das bei der Vuelta umzusetzen.
Neben Ihnen hat auch der erst 20 Jahre alte Thyman Arensman mit Platz drei schon ein sehr gutes Ergebnis abgeliefert.
Kanter: Ja, es ist auch seine erste Grand Tour. An diesem Tag wurde nicht leicht gefahren. Es gab zwei Ausreißergruppen, in denen wir jeweils mit drei Mann vertreten waren. Thyman hat dann das Ergebnis eingefahren. Das ganze Team hat super zusammengearbeitet.
Wie ist die Aufgabenverteilung von Sunweb bei der Vuelta?
Kanter: Bei den Sprintetappen wird für mich gefahren, die restlichen Tage versuchen wir, aus den Gruppen heraus auf Ergebnis zu fahren.
Ihr Opa, der Amateurfahrer war, hat einmal gesagt, Sie sollten immer darauf achten, dass Sie Spaß haben. Haben Sie gerade Spaß?
Kanter: Ja, definitiv! Den haben wir alle hier. Das ist das wichtigste. Wenn man keinen Spaß hat, fällt einem jede Aufgabe schwer. Mit Spaß fällt alles ein wenig leichter.
Die Corona-Zahlen steigen auch in Spanien. Fühlen Sie sich sicher?
Kanter: Ja, der Veranstalter hat das supergut organisiert. Sowohl mit den Räumen, in denen wir essen, als auch mit den Zimmern. Wir versuchen vom Team her auch, alle Maßnahmen zu ergreifen. Wir tragen so gut wie immer Masken. Bisher kann ich nichts Negatives feststellen.
Glauben Sie, dass die Vuelta bis Madrid kommt?
Kanter: Das liegt nicht in unserer Hand. Wenn die Regierung Maßnahmen ergreift, müssen wir sie befolgen. Die Sicherheit geht vor!
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