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03.07.2019 | (rsn) - 22 Teams nehmen am 6. Juli in der belgischen Hauptstadt Brüssel die 106. Tour de France in Angriff. Wir stellen alle Aufgebot vor und beurteilen die Chancen der 18 WorldTour-Mannschaften sowie der vier Zweitdivisionäre.
Rückblick 2018: Der französische Zweitdivisionär wechselt seit einigen Jahren Sponsoren und seinen Namen, 2018 nahm das Team noch als Fortuneo - Samsic an der Frankreich-Rundfahrt teil. Erinnerungswürdig war der Auftritt allerdings nicht. Die Verpflichtung von Warren Barguil, 2017 Bergkönig der Tour, hatte große Erwartungen geweckt, doch der Franzose kam zu keiner Zeit an frühere Leistungen heran und blieb auch bei der Tour unauffällig. In der Gesamtwertung reichte es zu Platz 17, im Klassement der Bergwertung zu Platz zwei – allerdings war er chancenlos gegenüber Julian Alaphilippe. Ansonsten erfüllte das Team die Mindestanforderungen an ein Wildcard-Team und zeigte sich regelmäßig in Fluchtgruppen aktiv. Allerdings verbuchte man als einzige der 22 Mannschaften keine einzige Top-Ten-Tagesplatzierung. Immerhin trug Kevin Ledanois für einen Tag das Bergtrikot.
Aufgebot 2019: Warren Barguil, André Greipel, Maxime Bouet, Anthony Delaplace, Elie Gesbert, Florian Vachon, Amael Moinard, Kevin Ledanois
Aussichten: Für das Team aus der Bretagne ist es die siebte Tour-Teilnahme in Serie – das allein war lange schon der größte Erfolg in dieser Saison. Denn eine erneute Einladung stand arg auf der Kippe, zumindest bot Arkea - Samsic in der bisherigen Saison nur wenig an, was eine Tour-Teilnahme gerechtfertigt hätte. Gerade einmal vier Saisonsiege standen bis Ende Juni zu Buche, die A.S.O berücksichtigte die Mannschaft dennoch. Womöglich vor allem wegen der großen Namen: André Greipel, elfmaliger Tour-Etappensieger, und eben Barguil, Bergkönig und zweimaliger Etappensieger 2017.
Seit dem vergangenen Sonntag steht Arkea - Samsic aber in einem deutlich besseren Licht dar: Barguil beendete in Fouassière seine fast zweijährige Durststrecke ohne Sieg und wurde erstmals in seiner Karriere Französischer Meister. Für seine Mannschaft ein Riesenerfolg und ein Indiz dafür, dass Barguil passend zur Tour in Top-Verfassung kommt. Denn der Bretone zeigte zwar zwar gelegentlich die aggressive und offensive Fahrweise früherer Jahre, die Durchschlagskraft seiner Attacken war ihm aber abhandengekommen. Allerdings bot schon sein Auftritt beim Critérium du Dauphiné Anlass zur Hoffnung, dort landete der 27-Jährige auf Platz 13 der Gesamtwertung.
Am Gesamtklassement der Tour wird Barguil nur wenig Interesse haben, sein Ziel dürften einzelne Etappen und die Bergwertung sein. Und mit dem Trikolore-Trikot auf seinen Schultern und dem jüngsten Formanstieg ist ihm sogar zuzutrauen, Arkea - Samsic den ersten Tour-Etappensieg der Teamgeschichte zu bescheren. Möglicherweise ist er in der Bergwertung sogar ein ernsthafter Herausforderer von Alaphilippe. Zumindest ist davon auszugehen, dass er vor allem in der zweiten Tour-Hälfte das Rennen aus Fluchtgruppen in den Bergen belebt. Maxime Bouet ist auf ähnlichem Terrain zuhause und könnte seinem Landsmann wertvolle Unterstützung bieten.
Weniger optimistisch sind hingegen die Aussichten für Greipel. Nach einem Tagessieg im Januar beim unterklassigen Tropicale Amissa Bongo hatte der Hürther zuletzt arge Probleme, überhaupt Top-Ten-Platzierungen bei Massenankünften zu erreichen. Es fehlt zum einen an Erfahrung und Spezialisten im Team für die Sprintunterstützung, zum anderen, so scheint es, hat der 36-Jährige seinen Zenit überschritten. Die Sprintpower früherer Tage ist aktuell nicht auszumachen, oft ist Greipel auch schlicht in einer zu schlechten Position, um in den Sprint eingreifen zu können.
Zudem verpasst sein Anfahrer Robert Wagner die Tour aufgrund von Verletzungsfolgen und Erkrankungen. Florian Vachon und Kevin Ledanois waren zuletzt in der Sprintvorbereitung Greipel zugeteilt und dürften diese Rolle auch bei der Tour einnehmen. Beim letzten Formtest, dem Critérium du Dauphiné, spielte der dreimalige Deutsche Meister in den Sprints keine Rolle und verließ das Rennen nach der 6. Etappe mit Magenproblemen.
Neben den Ambitionen mit den beiden Kapitänen wird das Team auch die ihm zugedachte Rolle als Animateur in Fluchtgruppen ausfüllen. Der junge Elie Gesbert erarbeitete sich bei seinen ersten beiden Tour-Teilnahmen den Status eines vielversprechenden Ausreißers und dürfte auch bei dieser Tour seine Möglichkeiten erhalten. Seine Bergfähigkeiten bewies er bei der Tour de l’Ain im Mai bei der Bergankunft am Col du Grand Colombier als Zweiter hinter Thibaut Pinot, in der Regel fühlt er sich aber auf Klassikerterrain wohler. Auch der routinierte Amael Moinard kommt auf hügeligem Gelände gut zurecht. Anthony Delaplace dürfte hingegen auf Flachetappen die Teamfarben in Fluchtgruppen vertreten und ansonsten die Kollegen unterstützen, wo es nötig wird.
Fazit: Auf dem Papier verfügt Arkea - Samsic über eine interessante Zusammenstellung für die Tour. Greipel ist in der gegenwärtigen Verfassung allerdings kein aussichtsreicher Kandidat für die Sprintankünfte. Mehr Hoffnungen machen die jüngsten Auftritte von Barguil, der die Teamleitung vom ersten Tour-Etappensieg träumen lässt – kein unrealistisches Szenario. Ansonsten geht es um eine gute Präsenz in Fluchtgruppen, dafür ist das Aufgebot ordentlich aufgestellt. Der junge Gesbert kann aus Fluchtgruppe heraus überraschen.
Eckdaten:
Land: Frankreich
Hauptsponsor: Arkea, Samsic
Branche: Bank, Personaldienstleister
Teamchef: Emmanuel Hubert
Radausrüster: BH
(rsn) - 22 Teams nehmen am 6. Juli in der belgischen Hauptstadt Brüssel die 106. Tour de France in Angriff. Wir stellen alle Aufgebot vor und beurteilen die Chancen der 18 WorldTour-Mannschaften sowi
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